Arbeitsalltag
Was wäre ein Labor ohne Reagenzgläser und Destillierkolben? Als Glasapparatebauer/in bist du dafür zuständig die Glasapparate herzustellen, die Laboratorien für ihre Untersuchungen benötigen. Nach einer technischen Zeichnung stellst du Geräte in Einzel- oder Serienfertigung her. Um das Glas in die Richtige Form bringen zu können, kennst du dich genau mit seinen chemischen und physikalischen Eigenschaften aus. Zunächst schneidest du Glasröhren auf eine bestimmte Länge zu. Dann ritzt du das hauchdünne Glas mit Hartmetall- oder Stahlmessern an und brichst es. Als nächstes drehst du die zugeschnittenen Glasröhren beständig über dem Brenner bis du es formen kannst. Bei allen Arbeitsschritten musst du sehr vorsichtig vorgehen. Wenn du das Glas in die richtige Form gebracht hast, kühlst du es und überprüfst das fertige Produkt.
Ausbildung
Nach Handwerksordnung (HwO) und Berufsbildungsgesetz (BBiG) handelt es sich um einen anerkannten Ausbildungsberuf. Die Ausbildung wird in Industrie und Handwerk angeboten. Meist findet die dreijährige Ausbildung dual in einem Betrieb sowie in der Berufsschule statt. Doch auch eine schulische Ausbildung ist möglich. Meist stellen Betriebe Auszubildende ein, die einen mittleren Bildungsabschluss besitzen. Offiziell wird jedoch keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben, um die Ausbildung zu beginnen.
Gehalt
Die Höhe der Ausbildungsvergütung hängt davon ab, ob du die Ausbildung in der Industrie oder im Handwerk absolvierst. Sie kann etwa so aussehen:
- Ausbildungsjahr: € 590 bis € 650 (Industrie), € 220 bis € 633 (Handwerk)
- Ausbildungsjahr: € 640 bis € 700 (Industrie), € 262 bis € 688 (Handwerk)
- Ausbildungsjahr: € 720 bis € 800 (Industrie), € 338 bis € 727 (Handwerk)
Nach der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung, kannst du mit einem Gehalt zwischen € 12,82 und € 14,23 pro Stunde rechnen.
Weiterbildung & Perspektive
Es gibt eine Anzahl an unterschiedlichen Weiterbildungsangeboten, die von Gewinnung, Aufbereitung und Verarbeitung von Glas bis hin zu Qualitätssicherung oder Arbeitssicherheit reichen. Für den beruflichen Aufstieg liegt die Weiterbildung zum Glasbläser- und Glasapparatebauermeister nahe. Aber auch die Prüfung zum Techniker der Fachrichtung Glastechnik mit dem Schwerpunkt Glasgestaltung oder Technischer Fachwirt kann dich beruflich voranbringen. Besitzt du eine Hochschulzugangsberechtigung, kommt auch ein Studium im Fach Keramik- und Glastechnik in Frage.
Als ausgebildete/r Glasapparatebauer/in findest du in Betrieben des Glasapparatebaus, wie etwa in Glasbläsereien für chemisch-technische Spezialgläser, eine Anstellung. Auch in glastechnischen Werkstätten an naturwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen kannst du gegebenenfalls arbeiten. Wenn du erfolgreich die Meisterprüfung abgelegt hast, kannst du dich in die Handwerksrolle eintragen lassen. Du hast dann die Möglichkeit dich mit einem eigenen Herstellungsbetrieb oder einer Reparaturwerkstatt selbständig zu machen. Ebenso ist dann die Gründung oder Übernahme eines Laborbedarfs- oder Laborgroßhandelsbetriebes möglich. Die Berufsaussichten sehen gut aus, da Glasprodukte größtenteils noch immer per Hand hergestellt werden.