Arbeitsalltag
Dysphasie, Dysgraphie, Dyslexie und Aphasie sind nicht nur in der Aussprache Zungenbrecher, sondern bedeuten in Wahrheit auch fast das gleiche. Sie stehen für logopädische Störungen, d.h. für Störungen im Bereich des Sprechens und der Aussprache. Als Logopäde bzw. Logopädin hilfst du deinen Patienten diese Störungen zu therapieren, um ihnen zu einem Leben ohne Sprachbarrieren zu verhelfen. Oft sind diese nämlich dafür verantwortlich, dass die Betroffenen in ihrem Umfeld und ihrem Beruf erheblich eingeschränkt oder sozialen Schwierigkeiten (Mobbing etc.) ausgeliefert sind.
Als Logopäde/in findest du in Krankenhäusern, Rehabilitationszentren, Logopädieschulen und vielen anderen Einrichtungen eine Anstellung. Nicht wenige machen sich auch selbstständig und eröffnen eigene Zentren bzw. Schulen. Mit deinen Patienten zusammen entwickelst du ein Therapie-Konzept, welches individuell auf ihr Problem zugeschnitten ist. Durch dein Fachwissen kannst du mit ihnen Behandlungskonzepte üben und ihnen so langfristig helfen. Häufig werden auch Angehörige deines Patienten einbezogen. Des Weiteren verfügst du über psychotherapeutische Kenntnisse, um deinen Patienten zu stabilisieren und wieder in ein für ihn normales Leben einzugliedern.
Ausbildung
Sowohl in Form einer Ausbildung, als auch mit einem Bachelorstudium an Fachhochschulen kannst du dich zur Logopädin / zum Logopäden ausbilden lassen, da der Beruf zu einem nichtärztlichen Medizinfachberuf gehört. Darüber hinaus kannst du dich für ein besonderes Teilgebiet spezialisieren. Eine duale Ausbildung dauert drei Jahre. Sowohl schriftliche, als auch mündliche Lernkontrollen werden regelmäßig abgehalten. Um an einer Logopädieschule angenommen zu werden, musst du einige Eignungstests bestehen, die in den verschiedensten Bereichen abgehalten werden. So gibt es neben Stimmtests und Rollenspielen auch schriftliche Teile und Gespräche. Nach bestandener Abschlussprüfung darfst du dich offiziell Logopäde bzw. Logopädin nennen.
Gehalt
Zwar sind deine drei Ausbildungsjahre alle unvergütet, dafür ist das Einstiegsgehalt jedoch in Ordnung: zwischen 900 und 1700€ kannst du dann verdienen. Mit einer eigenen Praxis und einigen Jahren Berufserfahrung kann sich diese Summe noch steigern.
Weiterbildung & Perspektive
In vielen Fortbildungen kannst du dein Wissen ständig erweitern und so deine berufliche Karriere vorantreiben. Je größer dein Horizont ist, desto spezifischer kannst du deine Patienten therapieren. An der Universität in Aachen z.B. kannst du später auch noch einen Masterstudiengang dranhängen und dich dadurch noch weiter spezialisieren.
Freie Stellen für Logopäden variieren sehr stark regional: in den Städten gibt es nur wenige freie Stellen, dafür sind in eher ländlichen Gebieten häufig Plätze frei. Die meisten dieser Plätze finden sich in Kliniken oder Praxen.