Arbeitsalltag

Hast du dich schon einmal gefragt, wie Bilder, die über 700 Jahre alt sind, noch so aussehen können, als wären sie erst gestern gemalt worden? Häufig hatte die „Geschichte“ für die Menschen in der Vergangenheit Geschichte keinen so großen Wert, wie sie es für uns heute hat. Reliquien aus vergangen Zeiten wurden so zerstört oder unsachgemäß behandelt, sodass sie heute, Jahrhunderte später, in einem schlechten Zustand sind. Aber auch der alltägliche Gebrauch oder die Witterung nagen an den alten Gegenständen. Als Restaurator kannst du ihnen einen Platz in der Gegenwart geben und sie so wiederherstellen, wie sie einst ausgesehen haben. Egal ob Bilder, Möbel oder Alltagsgegenstände: die Geschichte liegt in deiner Hand! Deine Hauptaufgabe besteht darin, deinen Gütern in nicht originaler Echtheit, Unversehrtheit vorzutäuschen. Abhängig von deiner Fachrichtung kann sich dein Arbeitsplatz auf Kunsthallen, Museen oder auch eigenen Werkstätten beziehen. Bist du für ein großes Projekt zuständig, wie etwa ein Wandgemälde, arbeitest du natürlich direkt vor Ort. Zunächst stellst du sicher, dass der zu restaurierende Gegenstand sich in einem Umfeld befindet, in dem sich sein Zustand nicht weiter verschlimmert. Diese präventive Konservierung umfasst beispielsweise Lichteinstrahlung, Wärme oder auch Feuchtigkeit. Erst dann beginnst du mit der eigentlichen Restauration. Dabei veränderst du natürlich nur das nötigste und nachvollziehbarste. Der Mona Lisa einen Schnurrbart zu schenken, wäre also undenkbar!

Ausbildung

Um Restaurator/in werden zu können, kannst du dich an vielen deutschen Hochschulen im künstlerischen Bereich ausgebildet werden. Dabei spezialisierst du dich bereits auf deine Fachrichtung. Denn: griechische Tempel bestehen aus ganz anderen Materialen mit einer ganz anderen Vergangenheit, als zum Beispiel der Kölner Dom. Wichtig ist vor allem, dass du neben den künstlerischen Fähigkeiten auch geschichtliches Interesse mitbringst, um dich besser in Land und Leute von damals hineinversetzen zu können. Ebenfalls kannst du dich als Restaurator/in im Handwerk ausbilden oder umschulen lassen. Dazu gehört dann selbstverständlich auch eine Gesellenprüfung.

Gehalt

Häufig richtet sich der Beruf nach Aufträgen, sodass die Werte abweichen können. Die Verdienstspanne eines Freiberuflers liegt zwischen 1000 und 3000€ im Monat, bei Angestellten im öffentlichen Dienst liegt dieser Wert auch schon einmal zwischen 2000 und 3000€.

Weiterbildung & Perspektive

Damit du ständig über die neusten Materialien und Arbeitstechnik auf dem Laufenden bist, sind Fortbildungen für dich sehr wichtig. Ansonsten stellen natürlich auch Praxiserfahrung eine wichtige Voraussetzungen dar, um sich ständig weiterbilden zulassen.

Wir Menschen neigen immer mehr dazu, unser Leben zu archivieren und für die Zukunft zu konservieren. Parallel dazu wachsen unsere historischen Kenntnisse und unser Wunsch, vergangene Zeiten kennen zu lernen. Fähige Restauratoren werden also ständig gebraucht. Allerdings befindet sich der Beruf in einem Wandel: das Einbeziehen der Naturwissenschaften zur ständigen Optimierung der Methoden und Praktiken gehören immer mehr zum Aufgabenbereich des Berufsbildes.