Arbeitsalltag

Dieser Beruf ist sozusagen in Stein gemeißelt. Schon seit Jahrtausenden arbeiten Menschen als Steinmetze oder Steinbildhauer. Mit Hilfe von Werkzeugen und Maschinen bearbeitest du Natur- und Kunststein. Der Beruf ist in zwei Fachrichtungen eingeteilt. In der Ausbildung entscheidest du, ob du lieber als Steinmetz oder als Steinbildhauer arbeiten willst.

Steinmetz/in und Steinbildhauer/in- Steinbildhauerarbeiten: In dieser Richtung beschäftigst du dich eher mit künstlerisch-gestalterischen Aufgaben. Oft erledigst du deine Arbeiten nach Auftrag. Dabei besprichst du zunächst mit deinem Kunden was er sich wünscht. Wenn alle Fragen geklärt sind, ermittelst du die Kosten und erstellst ein Angebot. Erst dann beginnst du Skizzen und Pläne zu entwerfen. Es kommt aber auch vor, dass du den Stein nach eigenen Vorstellungen und Entwürfen bearbeitest. In der Werkstatt werden die Steinblöcke grob bearbeitet bis sie die gewünschte Größe haben. Die weitere Arbeit erledigst du meist von Hand, mithilfe von Hammer und Meißel. Das gestalten von hochwertigen Treppen, Mauern und Bodenbelägen fällt ebenfalls in deinen Aufgabenbereich. Zusätzlich restaurierst und sanierst du Baudenkmäler sowie andere Bildhauerarbeiten.

Steinmetz/in und Steinbildhauer/in- Steinmetzarbeiten: Wenn du dich für die Fachrichtung Steinmetzarbeiten entscheidest, dann verarbeitest du Natur- und Kunststein zu Boden und Fassadenplatten, Treppen oder Fensterumrahmungen. Deine Arbeit beginnt mit dem Kundengespräch, in dem Fragen zu Steinart, Farbe und Gestaltung geklärt werden. Nachdem du die Kosten ermittelt und das Angebot erstellt hast entwirfst du am Computer dreidimensionale Modelle. Im Steinbruch entscheidest du welcher Naturstein für den jeweiligen Auftrag am besten passt. Wenn die Blöcke in der Werkstatt angekommen sind, bearbeitest du sie so, dass sie die richtige Größe haben. Danach wird der Stein weiter in Form gehauen. Wenn das Material fertig ist, transportierst du es dorthin wo es verlegt, montiert oder aufgestellt werden soll.

Ausbildung

Beide Ausbildungsberufe sind nach der Handwerksordnung (HwO) geregelt. Die Ausbildung dauert jeweils drei Jahre und findet dual in einem Betrieb und in der Berufsschule statt. In den ersten beiden Ausbildungsjahren lernen die Auszubildenden beider Fachrichtungen gemeinsam. Im dritten Jahr spezialisierst du dich auf deine Fachrichtung. Während der Ausbildung werden dir unter anderem Kenntnisse in Stil- und Gesteinskunde, Mathematik und Geometrie vermittelt. Ausbildungsbetriebe sind meist Steinmetzbetriebe oder Steinbildhauereien. Es wird kein bestimmter Schulabschluss vorausgesetzt, aber Betriebe stellen meist Auszubildende mit Hauptschulabschluss oder mittlerem Bildungsabschluss ein.

Gehalt

Die Ausbildungsvergütung in beiden Fachrichtung sieht monatlich etwa folgendermaßen aus:

1. Ausbildungsjahr: € 430 bis € 455
2. Ausbildungsjahr: € 530 bis € 555
3. Ausbildungsjahr: € 600 bis € 675

In der Fachrichtung Steinmetzarbeiten kann dein Gehalt etwa 16,00 € stündlich betragen. In der Fachrichtung Steinbildhauerarbeiten liegt dein Einkommen bei etwa 18, 71 € pro Stunde.

Weiterbildung & Perspektive

Es steht dir eine Auswahl an Weiterbildungsangeboten offen. Diese reichen von Steinbearbeitung über Schriftgestaltung zu Restaurierungstechniken. Den beruflichen Aufstieg kann dir die Prüfung zum Steinmetz- und Steinbildhauermeister bzw. Techniker der Fachrichtung Steintechnik ermöglichen. Außerdem kannst du auch ein Bachelorstudium, beispielsweise in Architektur, ins Auge fassen.

Eine Anstellung kannst du in Steinmetzbetrieben und Steinbildhauereien bzw. in Grabstein- und Kunststeinbetrieben sowie bei Restaurierungsbetrieben für historische Bauten und Denkmäler finden. Nach der Meisterprüfung hast du auch die Möglichkeit dich mit einem eigenen Betrieb selbständig zu machen.